Mit der Taufe wird ein Mensch in die Kirchengemeinde aufgenommen

Sakramente sind von Gott eingesetzte, sichtbare und wirksame Handlungen. Zu einem Sakrament gehören Wort und Zeichen. Das wichtigste Zeichen der Tauffeier ist das Wasser. Wasser ist das Urelement des Lebens. Wasser kann aber auch eine Bedrohung für das Leben sein. Im Wasser kann Leben untergehen und enden. Die Täuflinge erfahren symbolisch im Wasserritus, was Jesus Christus durchlebt hat. Wie er durch den Tod zum ewigen Leben gelangt ist, so kommt das Wasser über den Täufling, und er “taucht auf” als Mensch des neuen Lebens. In unseren Gemeinden werden die Taufen im Gemeindegottesdienst gefeiert, um sichtbar und erfahrbar zu machen: Dieser Mensch wird in unsere Gemeinde aufgenommen.

“Auf Befehl Jesu Christi und im Vertrauen auf die Gnade Gottes, die allem Erkennen vorausgeht, tauft die Kirche und bezeugt damit die Zueignung der in Christus offenbarten Verheißung Gottes und den Anspruch Gottes auf das Leben der Getauften. Durch die Taufe werden die Getauften zu Gliedern am Leibe Christi berufen und wird ihre Mitgliedschaft in der Kirche begründet.”

Kirchenordnung der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR)

Seit der 1996 getroffenen Vereinbarung und der im April 2007 darüber hinaus eine Erklärung von elf deutschen Kirchen zur wechselseitigen Anerkennung der Taufe, bleibt nach dieser ökumenischen Vereinbarung die Taufe auch bei einem Wechsel von einer zur anderen Kirche gültig.

Auch heute noch ist jede Taufe ein freudiges Ereignis. Ob kleine Kinder getauft werden, Erwachsene oder Jugendliche vor der Konfirmation – durch das Sakrament der Taufe wird ihnen allen zugesprochen: Du gehörst zu Christus, Christus hat dich erlöst. Dieses Versprechen gilt ein Leben lang, weshalb die Taufe auch nur einmal gefeiert wird.


Säuglingstaufe

Ein Kind zeigt uns deutlicher als alles andere auf der Welt, wie Liebe, wie Vertrauen geht. Mit der Taufe danken wir Gott für dieses Kind und nehmen es in die Gemeinde auf. In der Taufe wird sichtbar, dass dieses Kind zu Gott gehört.

Wie geht das?
Eltern entscheiden, Ihr Kind taufen zu lassen. Gemeinsam mit einer/einem der PfarrerInnen wird ein Termin für die Taufe und einer für ein Vorgespräch vereinbart. Am besten im jeweiligen Pfarrbüro melden. Zur Vorbereitung kann man einen Taufspruch und ein oder zwei Lieder für den Gottesdienst aussuchen.

Pat*innen, die nicht in unserer Gemeinde wohnen, brauchen von ihrer Kirchengemeinde eine Bestätigung, dass sie der Kirche angehören. Pat*in kann werden, wer Mitglied in einer der Kirchen des ACK (Arbeitskreis Christlicher Kirchen) ist.

Taufe mit 14 Jahren

Mit 14 Jahren wird ein Mensch religionsmündig. Wer bis dahin noch nicht getauft ist, kann selbst entscheiden. Die jungen Leute sind herzlich eingeladen, gemeinsam mit den anderen Jugendlichen den Kirchlichen Unterricht zu besuchen und sich im Lauf des ersten Jahres im Unterricht oder im Konfirmationsgottesdienst taufen zu lassen.

Taufe im Erwachsenenalter

Manchmal hat es sich einfach nicht vorher ergeben, dann ist es sehr schön, auch als Erwachsener sein Leben bewusst in Gottes Hände zu legen und das im Gottesdienst zu feiern.


Fragen zur Taufe

Was ist die Taufe und wie geht sie vonstatten?
Die Taufe geht auf das Neue Testament zurück. Jesus hat sich taufen lassen.
Die Taufe wird im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes vollzogen. Dabei wird das Haupt des Täuflings dreimal mit Wasser begossen. Dabei wird der Täufling gesegnet und es wird ihm ein Taufspruch zugesagt. Die Taufe ist die Zusage der Liebe Gottes.
Mit der Taufe beginnt zudem kirchenrechtlich die Kirchenmitgliedschaft.
Die Taufe ist nicht wiederholbar!  Sie ist ein einmaliges Ereignis!
Bei einer Taufe eines Kindes werden durch die Eltern in der Regel zwei Paten bestellt.

Kann die Taufe ungültig werden?
Auch bei einem Kirchenaustritt behält  die Taufe Gültigkeit.
Sie wird nicht wiederholt, wenn man wieder in die evangelische Kirche eintritt. Auch wenn man in einer anderen Kirche oder kirchlichen Gemeinschaft gültig getauft worden ist.

Wo und wann findet die Taufe statt?
Die Taufe wird in der Regel im Gemeindegottesdienst in der Kirche gefeiert. In besonders begründeten Ausnahmefällen kann auch zu Hause oder in Krankenhäusern getauft werden.

Kann man sein Kind taufen lassen, wenn beide Eltern nicht in der Kirche sind?
Dies ist nur in Ausnahmefällen möglich!
Hierbei muss das Presbyterium zustimmen und an Stelle der Eltern werden evangelische Christ*innen als Paten benannt, die zuverlässig für die christliche Erziehung des Kindes sorgen.

Wer kann Taufpate werden?
Mindestens ein*e Pat*in muss der evangelischen Kirche angehören und zum heiligen Abendmahl zugelassen sein.
Darüber hinaus können auch Mitglieder einer anderen christlichen Kirche, die der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) angehören, als weitere Pat*innen zugelassen werden.

Kann eine Patenschaft rückgängig gemacht werden?
Nein. Die Beurkundung einer Patenschaft kann nicht rückgängig gemacht werden.

Gibt es eine ökumenische Taufe?
Nein, da die Taufe zugleich die Aufnahme in eine konkrete Kirche/Konfession bedeutet.

Wo finde ich einen Taufspurch?
Jeder Täufling erhält einen persönlichen Bibelvers als Taufspruch, der vor der Taufe von den Eltern bzw. ihm selbst ausgewählt wird.  Der Taufspruch muss aus der Bibel sein! Eine Hilfe ist die Seite www.taufspruch.de.


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